Die Luftfeuchte steht in enger Beziehung zu: 

  • Temperatur (auch Außentemperatur) 
  • Staub, Schadstoffe, Keime 
  • Ionen, elektrostatische Aufladung und Elektrosmog 

Die relative Luftfeuchte wird am meisten von folgenden Faktoren beeinflusst: 

  • Raumlufttemperatur 
  • Lüftungsintensität 
  • Baustoffe und Einrichtungsgegenstände 
  • Außenklima 
  • Anzahl der Personen im Raum 
  • Feuchtequellen (Pflanzen, Kochen, Duschen u. a.) 

Nachteile warm-trockener Heizungsluft: 

  • Vor allem aufgrund einer erhöhten Staubbelastung in Kombination mit Schadstoffen, Austrocknung und Reizung der Schleimhäute im Atmungstrakt, Erkältungskrankheiten, trockene Augen, Hautbeschwerden, Ermüdung und Kopfschmerzen 
  • Elektrostatische Aufladung 
  • Verminderung der negativen Ionen 

Nachteile zu feuchter Luft: 

  • Atmen fällt schwerer 
  • Ermüdung 
  • kann langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen 
  • Bauschäden 
  • Pilzbefall 
  • Geruchsbelästigung 

Empfehlungen für eine gesunde Raumluftfeuchte: 

  • Mittlere relative Luftfeuchte von etwa 40 bis 50 %: Eine Unterschreitung dieser Werte für einige Tage ist i.d.R. unproblematisch und sollte nicht als Anlass genommen werden, die Luft künstlich zu befeuchten. Gegebenenfalls kann die Raumlufttemperatur abgesenkt werden, wodurch die relative Luftfeuchte ansteigt und die Luft i.d.R. auch als angenehmer empfunden wird. 
  • Vermeidung zu feuchter Luft (> 60 % r.F.): Dies ist weit wichtiger als die Vermeidung trockener Luft. Feuchte Luft wird als ermüdend empfunden, führt häufig zu Geruchsbelästigungen und begünstigt die Entwicklung von gesundheitsschädlichen Hausschädlingen und Mikroorganismen wie Schimmel, Pilze und Bakterien, was auch zu Bauschäden führen kann. 
  • Staubarme Luft: Verwendung von Materialien, die selbst keinen Staub verursachen und/oder binden (z. B. Verzicht auf Teppichböden). Staubsauger mit HEPA-Filter, feucht Wischen, reinigen der Heizkörper etc. 
  • Materialien mit feuchteausgleichenden Eigenschaften, die sich nur wenig statisch aufladen: Hierzu zählen die meisten baubiologisch empfehlenswerten Baustoffe wie Holz, Naturfasern sowie Lehm- und Kalkprodukte. Wichtig dabei ist, dass diese Materialien nicht mit Lacken oder lackähnlichen Beschichtungen (z. B. Dispersionsfarben) beschichtet/gestrichen werden. 
  • Strahlungsheizung: Niedrige Raumtemperaturen (s. oben) werden bei einer Strahlungsheizung weit angenehmer empfunden, als bei Einsatz einer Konvektionsheizung. 
  • Optimierung der Lüftung: Zum Teil wird im Winter zu häufig gelüftet bzw. die Lüftungsanlage weist einen zu hohen Außenluft-Volumenstrom auf. Hierdurch sinkt die relative Raumluftfeuchte. Die Lüftung sollte deshalb, aber auch aus energetischen Gründen entsprechend dem tatsächlichen Frischluftbedarf optimiert werden. Hilfreich kann das Aufstellen eines CO2-Messgerätes sein. 
  • Luftbefeuchter sollten möglichst vermieden werden, da hier ein hohes Risiko der Verkeimung besteht und damit oft hohe Stromkosten, unangenehme Geräusche und elektromagnetische Felder verbunden sind. Soweit solche Geräte nicht vermeidbar sind, sollten sie über einen Hygrometer verfügen, der das Gerät bei Überschreitung einer relativen Luftfeuchte von z. B. 50 % abschaltet. Zudem sollten die Geräte regelmäßig gewartet und gereinigt werden. Besser als technische Geräte sind Pflanzen im Raum, wobei hier die mögliche Bildung von Schimmelpilzen und Bakterien im Humus beachtet werden soll. 

CO2-Messgerät

Abb. 11 : CO2-Messgerät PCE-AQD10. Dieses Messgerät erfasst zugleich die Raumtemperatur und relative Raumluftfeuchte | Quelle: PCE Deutschland GmbH