Darunter versteht man eine kontrollierte Lüftung, bei der zugleich die Zuluft auf eine definierte Temperatur (heizen oder kühlen), Feuchtigkeit (befeuchten oder trocknen) und Reinheit (filtern oder austauschen) gebracht wird. Zur einwandfreien Wartung, Bedienung, Reinigung und Instandhaltung sind geschulte Fachkräfte erforderlich. Hausbesitzer von Mehrfamilienhäusern, Verwaltungsbauten oder gewerblich genutzten Gebäuden schließen in der Regel Verträge mit Wartungsfirmen ab. Eine mangelhafte Wartung kann hygienische Probleme wie Krankheitskeime (z. B. Bakterien wie Legionellen oder Viren) oder Schimmelpilze zur Folge haben. 

Nicht unproblematisch kann aber auch die Verwendung von gechlortem Wasser oder die Desinfektion von Befeuchterwasser gegen Bakterien- und Pilzbefall mit Bioziden sein. Das verwendete Wasser sollte stets Trinkwasserqualität haben. 

Das Sick-Building-Syndrome (SBS), eine international bekannte und unter Medizinern und Klimatologen viel diskutierte Krankheitserscheinung, wird besonders auf Klimaanlagen zurückgeführt. 

Viele Großbauten wie Hochhäuser, Krankenhäuser, Büro- und Verwaltungsgebäude, Theater, Kino oder Fabrikhallen, aber auch Züge und andere Verkehrsmittel können aber trotz dieser Probleme auf Klimaanlagen nicht verzichten. 

Mit Klimaanlagen geht die enge Bindung zwischen Raumklima und Bauweise verloren. Die Versuche, mit Technik wieder in Ordnung zu bringen, was hinsichtlich des klimagerechten Bauens vernachlässigt wurde, befriedigen kaum in ihrem Ergebnis. 

Zunehmend gibt es auch für Großbauten vielversprechende Heiz- und Lüftungskonzepte, welche ohne klassische Klimaanlagen auskommen. Ursachen dafür sind vor allem steigende Energiekosten sowie gesundheitliche Probleme der Nutzer. Zur Anwendung kommen neben anderen Maßnahmen z. B. Freie Lüftungssysteme oder Lüftungsanlagen ggf. in Kombination mit Flächenheiz- und Kühlsystemen in Wänden und Decken, wie z. B. die sog. Betonkernaktivierung (vgl. Kurs 08 Heizung und Lüftung). Hierzu ist allerdings eine enge Zusammenarbeit von engagierten Haustechnik-Ingenieur*innen sowie Architekt*innen bereits im Entwurfsstadium nötig.