Dass die Heizung maßgeblicher Faktor für das Klima im umbauten Raum ist und dieses in Mitteleuropa bis zu 60 % des Jahres bestimmt, ist bekannt; dass von ihr aber auch Gesundheit und Wohlbefinden der Bewohner abhängen, ist eine Tatsache, die häufig unbeachtet bleibt. Auch auf diesem Sektor sind technische und wirtschaftliche Belange einseitig ausschlaggebend. 

Unter dem Begriff Heizungsklima ist nicht nur, wie allgemein üblich, die Raumlufttemperatur zu verstehen, integriert sind darin auch Oberflächentemperatur, Art der Wärme, horizontale und vertikale Temperaturdifferenzen im Raum, Luftfeuchte, Staub- und Gasbildung, Luft-, Staub- und Virenzirkulation, Geruch, Ionisation der Luft einschließlich elektrostatischer Ladungen, u. U. auch Verbreitung elektromagnetischer Felder und Wellen sowie von Geräuschen.

Baubiologische Anforderungen an eine gesundheitlich optimale Heizung:
vgl. Kurs 08 Heizung und Lüftung

  • hoher Anteil an Strahlungswärme bei relativ kühler, angenehmer Atemluft 
  • niedrige Oberflächentemperatur der Heizkörper (max. 70 °C) 
  • niedrige Temperaturgradienten (ausgeglichene Oberflächen- und Lufttemperatur mit max. Differenz von etwa 2 °C) 
  • geringe Luftzirkulation und damit auch geringe Zirkulation von Staub und Viren 
  • keine thermische Monotonie 
  • den unterschiedlichen individuellen Bedürfnissen gerecht werdend 
  • keinen Elektrosmog verursachend -  vgl. Kurs 11 Felder – Wellen– Strahlung
  • leichte Regulierbarkeit (konstante Temperatur haltend) 
  • bequeme Reinigung (kein Staubfänger) 
  • nicht geruchsbelästigend 
  • keine Geräuschbelästigung 
  • klimagerechte Abstimmung mit dem gesamten Baukörper und dessen Orientierung 
  • Reduzierung der Materialfeuchte – besonders der Außenwände. 

Die ideale Heizung, welche all dieser Forderungen entsprechen würde, gibt es nicht. Dem anzustrebenden Optimum der Heizung kommen wassergeführte Wandflächenheizungen, gute Grundöfen sowie „echte“ Kachelöfen am nächsten. Sie verbreiten eine komfortable Raumatmosphäre. Jeder Bewohner kann sich den für ihn adäquaten Wärmebereich im Raum wählen; denn die Strahlungswärme nimmt quadratisch mit der Entfernung ab.

Moderne Grund- und Kachelöfen sind mit außenluftgeführter Zuluft- und Systemsteuerung ausgestattet und können mit integriertem Wasserbehälter zu einer Zentralheizung ausgebaut werden. Zudem können sie mit Sonnenkollektoren kombiniert werden.

Baubio-logisch 👍

Zur Beurteilung des optimalen Heizungsklimas sollte man sich an den Verhältnissen im Freien bei angenehmer Witterung und Sonnenschein (idealerweise von der Seite, also nicht von oben) orientieren. Die Sonne gibt Strahlungswärme ab (diese durchwärmt den Körper selbst bei Frost), die Temperaturen zwischen Kopf- und Fußbereich variieren nur geringfügig, allgemein wirkt ein wohltuendes Klima auf den Menschen.